Freitag, 24. November 2006

5. Einheit vom 23. November 2006

Vortrag:
„Caesars Reichidee“ von Dobesch

Rom besitzt in der Zeit der Republik nur Gebiet im mediterranen Raum und Klima. Über dieses Gebiet hinaus stößt es nur nach Spanien (vor allem wegen dem Erzvorkommen, kriegerische Bevölkerung). Überall an der Küste des Mittelalters wird expandiert (außer Mauretanien und Ägypten). So wird auch der Alpenbogen nicht erobert, was taktisch klug ist – die dortigen Völker verteidigen sich selbst und Alpen selbst sind bereits ein Schutz.

Rom war immer stolz seine Bundesgenossen zu verteidigen. Eigentlich aber werden nur die gerechten Gründe für den gerechten Krieg gefunden.

Caesar erobert dann Gallien – eigentlich ohne Grund. Wo Rom nicht verwickelt war, gab es trotzdem ein diplomatisches Instrument: die staatliche Gastfreund. Dies ist zwar Freundschaft, aber kein Verpflichtung zur militärischen Hilfeleistung. So ein Beispiel sind die Noriker oder die Haeduer – ein starker und mächtiger keltischer Stamm im NO des Rhone-Tales. Diese werden vernichtend geschlagen, doch Rom ist es moralisch und politisch egal. Das Blatt wendet sich aber 58 v. Chr. als Caesar ein Bündnis eingeht und den Feldzug führt. Caesar hat sich dazu hinreißen lassen, sich in gallische Angelegenheiten einzumischen (und damit den ersten Schritt zur Eroberung ganz Galliens zu setzen), warum war das in der Republik nie passiert?
1) Die spanischen Kriege waren noch nicht verdaut --> sehr verlustreich
2) Es wäre eine Eroberung ad infinitum gewesen

Caesar aber fand eine Grenze – was so entscheidend war! – indem er „größenwahnsinnig“ entschied die Grenzen mit Ozean und Rhein anzugeben. Aber er konnte Gallien in nur neun Jahren erobern, während Spanien über zwei Jahrhunderte brauchte. Caesar verlässt mit dieser Eroberung ganz klar den mediterranen Raum – und hatte keinerlei Berechtigung dafür vom Volk erhalten. Eine Person drückt Rom seinen Willen auf, ein extremes Beispiel wie eine Person Geschichte macht.

Caesar hatte vor seinem Tod noch den Plan gegen die Parther vorzugehen. Danach wollte er die Skythen besiegen um anschließend sich Germanien einzuverleiben um schließlich wieder in Gallien anzukommen --> siehe Handout. Er erfasste damit Europa in besonderer Weise, denn er denkt, dass das Kaspische Meer ein Meeresbusen des Ozeans wäre – für ihn existierte das heutige Russland nicht, sondern für ihn war dort Ozean. Er hätte also ganz Europa erobert gehabt.

Rom träumte immer vom Parther-Reich, wenn es imperialistisch träumte. Es war bereits ein großer Verzicht Indien nicht zu erobern – dies hätte kompletten Universalismus bedeutet. Caesar verlor kein Wort davon, diese Gebiete zu erobern – dafür aber Nordeuropa. Damit brach er das Denken der damaligen Zeit – das Zonen-Denken. Caesar hatte keine doktrinäre Weltsicht, wo es unmöglich war, musste auch er sich bescheiden. Er wollte also Kleinasien und Europa – dies zeigte, dass er nicht größenwahnsinnig war. Es kann behauptet werden, dass die Mörder Caesars das Parther-Reich gerettet hatten.

Es folgten furchtbare Bürgerkriege in Rom. Augustus wurde immer wichtiger, er dividierte die Bürgerkriege, spätestens mit der Eroberung Ägyptens verschaffte er sich das nötige Ansehen. Seine absolute Aufgabe war es, Rom eine neue Form zu geben. Seine Zeitgenossen hatten aber sofort neue expansionistische Gedanken – aber Augustus beließ die Grenzen. Innenpolitisch wurden die Parther ideologisch verbrämt als minderwertiges Volk, welches man großzügiger bestehen ließ. Außenpolitisch hingegen stand es auf einer Stufe mit Rom. Der Verzicht Roms beruhte auf der Einsicht, dass Roms Kräfte bis auf letzte beansprucht werden hätten müssen.

Die Nordgrenze war Rom wichtiger – der ganze Alpenbogen wird erobert --> Bruch mit Römischer Republik. Es ist ein Plan gegen Mitteleuropa deutlich. Es sollte die Grenze Elbe-Böhmen-Donau als Grenzen eingerichtet werden, was gerade noch realistisch für Rom war. Es ist ein Erbe Caesars das Mitteleuropa so eine Rolle für Rom spielt, wider Erwarten wird nicht gegen das Partherreich gekämpft sondern überraschend für Europa. Es gab das Primat der lateinischen Westhälfte, Augustus war sehr europäisch. Jenseits des Rheins musste abgebrochen werden.

Also 1) zuerst Republikanisch; 2) dann kommt Caesar und sprengt bisherige Grenzen und 3) Augustus ist ganz auf den Spuren Caesars.
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